Während in der Anfangszeit der Online-Seminare diese einfach mit einzelnen Software-Tools realisiert wurden, ist es heute Standard, dass Online-Seminare mit Hilfe einer Lernplattform umgesetzt werden. Dabei kommt es nicht selten zu Streitigkeiten über die „bessere“ Lernplattform. Teilweise ideologisch geführte Auseinandersetzungen bezüglich einzelner Systeme oder zwischen Open-Source und kommerziellen Lernplattformen bestimmen den E-Learning-Alltag. Einige sind sogar erstaunt, dass es neben Moodle noch weitere Lernplattformen gibt. Diesem Thema werde ich aber mal einen gesonderten Beitrag widmen ;-). Im Moment geht es mir mehr darum hervorzuheben, dass der Einsatz einer Lernplattform alleine noch nicht viel über das dahinterliegende E-Learning-Angebot aussagt. Um wirklich ein sinnvolles E-Learning-Szenario z.B. ein Online-Seminar zu gestalten, muss die Lernplattform (im Sinne der Software) in eine didaktisch aufbereitete „Lernumgebung“ verwandelt werden. Das bedeutet einzelne Werkzeuge müssen gezielt ausgewählt, mit einem Ziel bzw. didaktischen Sinn verbunden und aufbereitet werden. Es müssen zusätzlich weitere Elemente wie Textdateien, Grafiken u.ä. erstellt werden. Es sollte ein einheitliches Layout mit einfacher Navigation erstellt werden usw. Es reicht auf keinen Fall aus, einfach eine Auswahl oder noch schlechter einfach alle Möglichkeiten zur Verfügung zu stellen. Im Gegenteil, Aufgabe des Lehrenden ist es, bewusst und gezielt genau die Elemente und Tools auszuwählen und sinnvoll zu arrangieren, die dem jeweiligen Lehr-/Lernkonzept und den situativen Rahmenbedingungen entsprechen. Dabei sollte grundsätzlich nach der KISS-Formel gearbeitet werden: Keep it simple and stupid.