Es ist schon spannend, was im E-Learning Bereich alles als Neuigkeit oder gar als neue Form des Lernens auftaucht. So fand ich vor kurzem in der Zeit das Thema „Video-Seminare“ in dem Artikel „Weiterbildung vom Sofa aus„.Was auf dem ersten Blick interessant klingt, ist auf dem zweiten Blick ein altern Hut. Die Grundidee der Verwendung von Lehrvideos erinnert an das gute alte Telekolleg. Auch die aktuellen xMOOCs setzen besonders auf den Einsatz von Videos, binden diese aber in ein größeres Konzept ein, zumindest sollte dies der Fall sein ;-) . Auch in Youtube und ähnlichen Plattformen findet man unzählige Videos aus denen man tatsächlich etwas lernen kann. Soweit so gut.
Aber müssen es wirklich Video-Seminare sein? Letztenlich handelt es sich bei Videos genau wie bei Podcasts, Büchern oder Hypertexten lediglich um den Content, der vermittelt werden soll. Inwieweit unterscheidet sich also der Besuch eines Video-Seminars vom Besuch in der Bibliothek oder dem Hören eines Podcasts? Was bei all den Content fokussierten Angeboten meist stark vernachlässigt wird, ist der eigentliche Lernprozess. Nur die Darbietung von Content reicht bei weitem nicht aus. Berücksichtigen sollte man auf jeden Fall die aktive Auseinandersetzung mit den Inhalten, z.B. in Form von Reflexionsfragen, kleinen Aktionen oder Aufgaben mit Feedback, thematischen Diskussionen usw. . So können die Videos ihr Potenzial entfalten. Integriert man Lernvideos in andere aktive oder problembasierte Lehr-/Lernsettings z.B. in Online-Seminare oder Webquests, dann können sie einen wirklichen Mehrwert bieten.