Nachlese Online-Educa

Die Online-Educa ist inzwischen zu Ende und viele Eindrücke warten darauf noch verarbeitet zu werden. Auch wenn ich eigentlich versucht habe, mich nicht am Mainstream zu orientieren, kam man um das Thema MOOCs nicht herum. Interessant fand ich aber vor allem die eher kritische Sicht auf diese Online-Variante.

In den vielen Diskussionen wurde vor allem deutlich, dass MOOCs sehr gerne als Aufhänger für andere Dinge verwendet werden. Nach dem Motto, Hauptsache wir nennen es mal MOOC. Dabei können die Basiselemente wie Masse oder Offenheit schon mal schnell aus dem Blick geraten. Aber gerade diese beiden Aspekte sind doch eigentlich das spannende von MOOCs, sofern ein sinnvolles Lernen in der Masse wirklich möglich ist, was auch nicht für jeden MOOC gilt. Schön war auch der Hinweis, dass MOOCs gerne verwendet werden, damit der Professor international bekannter wird. Ich denke, da ist was dran.

Aber letztendlich sind MOOCs schon wieder auf dem absteigenden Ast. Als neue, und bessere Alternative kommen nun die SPOCs, die „Small private online courses“. Mmmhh, kommt einen das nicht irgendwie bekannt vor? Man denke da mal an die seit vielen Jahren bekannten und eingesetzten Online-Seminare, aber das ist sicherlich was ganz anderes ;-).

ONLINE EDUCA 2013

Vom 4. bis 6.12. ist es wieder soweit, in Berlin findet die ONLINE EDUCA statt. Diese internationale Konferenz, die seit 19 Jahren(!!)  jährlich stattfindet, gehört zu den einflussreichsten E-Learning Konferenzen. Im Gegensatz zu ähnlichen Konferenzen, die stärker den deutschen E-Learning Sektor im Blick haben, sind die Themen der internationalen Konferenz etwas anders ausgerichtet. Zwar kommt man auch hier um das Thema MOOCs nicht drum herum, aber es gibt noch viele andere spannende Themen.

Die ONLINE EDUCA ist immer wieder gut für neue Anregungen und Ideen, die dann wieder in die tägliche Arbeit einfließen können. Dabei geht es gar nicht darum einzelne Aspekte genau nachzumachen oder mit vielen internationalen Teilnehmern Kooperationen zu initialisieren. Häufig reicht es schon aus, die vielfältigen (internationalen) Perspektiven wahrzunehmen, die im E-Learning Alltag manchmal auf der Strecke bleiben und einzelne Aspekte in die eigene Arbeit zu übernehmen.

Besonders spannend finde ich dieses Jahr die Beiträge von Gilly Salmon, die einen Pre-Konferenz Workshop zum Thema „The key to active online learning design“ anbietet, die Session „Serious Games in your classroom“ sowie die Session „Tablets: Tools That Make Learning Fun.“

Aber es gibt auch einen Kritikpunkt. Die Größe der Konferenz ist gleichzeitig ihr Nachteil. Bereits in den letzten Jahren führte dies zwar zur einer Fülle von Vorträgen und Workshops, da es aber keine spezifische Buchung von Einzelvorträgen gibt, sind manche Sessions dermaßen überlaufen, dass es absolut keinen Spaß macht stundenlang im Stehen zuzuhören. So kann es passieren, dass man an einem interessanten Beitrag nicht teilnimmt, da einfach kein Platz mehr im Raum ist.

Trotzdem eine klare Empfehlung für die ONLINE EDUCA :-).

Online-Seminare für unterschiedliche Generationen

Ich war dieses Jahr mal wieder auf der Online-Educa. Diese internationale Konferenz zu besuchen lohnt sich (in gewissen Abständen) auf jeden Fall. Wer sich bezüglich E-Learning, insbesondere internationalem E-Learning auf dem Laufenden halten möchte, sollte die nicht unerheblichen Kongresskosten nicht scheuen. Obwohl dieses Jahr Online-Seminare nicht gerade zu den Hauptthemen gehörten, konnte ich am Rande doch immer wieder passende und interessante Beiträge wahrnehmen.

Eine interessante Frage, die sich durch die gesamte Tagung zog, war ob bzw. inwiefern sich die Zielgruppen im E-Learning ändern. Brauchen wir also andere Formen des E-Learning für die „Generation Y“? Eine umfangreiche Auseinandersetzung mit dem Them findet man bei Schulmeister.

Natürlich ändern sich die Rahmenbedingungen und die Erfahrungen der Menschen, aber brauchen wir deshalb gleich eine komplett neue Form von E-Learning? Meiner Erfahrung nach verfügen die Personen, die zur „Generation Y“ gezählt werden nicht automatisch über hilfreiche IT-Kenntnisse. Nur weil sie mit dem Internet aufgewachsen sind bedeutet das nicht automatisch, dass sie auch automatisch sinnvoll einen Computer für unterschiedliche Zwecke einsetzen können. Andererseits bedeutet die Zugehörigkeit zur Gruppe der „Baby Boomers“ nicht automatisch, dass man sich schwertut im Umgang mit der Internetnutzung. Unterschiedlich sind eher die Zugänge, Vorgehensweisen und Präferenzen. Eine Phänomen das an sich nicht neu ist, sich früher nur anders äußerte.

Interessant wäre es aber sicherlich, mal näher zu überlegen, wie Online-Seminare für die unterschiedlichen Generationen aussehen müssten? Also  wie unterscheiden sich Online-Seminare für die „Generation Y“, die „Baby Boomers“ und die „Generation X“?  Hat jemand eine Idee? Ich bin auf Eure Anregungen gespannt :-).